Ansichtskarten - Fotos

Ansichtskarte Grüner Markt mit der St. Martinskirche (Lithografie)

Ich habe mich bemüht, der Reihenfolge einen heute leicht nachvollziehbaren Verlauf zu geben: Vom Kaulberg über die Stadtmitte zum Bahnhof. Nachdem sich die Linienführung oft änderte, wäre alles andere doch sehr verwirrend. So habe ich die Ansichtskarten nach folgenden Straßenzügen sortiert:

  • Kaulberg, Schranne, Obere Sandstraße, Obere Brücke, Obstmarkt
  • Grüner Markt, Maxplatz, Kettenbrücke, Obere Königstraße
  • Lange Straße, Schönleinsplatz, Willy-Lessing-Straße
  • Luitpoldbrücke, -straße, Bahnhof, Pödeldorfer Straße
  • Verlorene Stadtbilder - einige Beispiele

Wenn man antike Ansichtskarten in Händen hält, erzählen sie meist eine kleine Geschichte, Begebenheit und grüßen mit oft kunstvoll verschnörkelter Schrift die Empfänger. Sie zeigen uns, wie man vor über 100 Jahren lebte. Pferdefuhrwerke und Kutschen bestimmten das Stadtbild und polterten über die gepflasterten Straßen und Gassen. "Markthöken" aus dem honorigen Gärtnerstand bedienten die Kundschaft bei ihren Gemüseständen.

Nicht selten ist auch die Bildseite mancher Ansichtskarten bis zum Rand vollgekritzelt, um dem Empfänger möglichst viel mitzuteilen. Andere erschwingliche Kommunikationswege gab es kaum. Natürlich sammelte man schon damals Ansichtskarten und Briefmarken, das liest man immer wieder aus manchen Texten heraus. Rührend ist es, wenn auf Bildkarten die gerade anwesenden Passanten und Anwohner posieren und geduldig warten, bis die Aufnahme im Kasten ist. Das war seinerzeit noch ein kleines Abenteuer. Da stehen sie nun wie aufgereiht und sind fasziniert, was der Mann hinter dem Stativ mit der aufgeschraubten Plattenkamera samt über dem Kopf gezogenen schwarzen Tuch veranstaltet.

Die alten Ansichtskarten dokumentieren aber auch, welche nach heutigen Maßstäben denkmalgeschützten Gebäude zwischenzeitlich abgebrochen wurden oder infolge Kriegseinwirkung verloren gingen.

Aus Blickrichtung Bahnhof über die Dächer der Stadt. Gleich drei Straßenbahnwagen fahren hintereinander.

Nicht wenige Denkmäler würde man heute mit allen möglichen (Zuschuss-)Mitteln restaurieren und sichern, wie z.B. das „Haus zum Marienbild“ am Unteren Kaulberg, oder das „Gangolphertor“ (auch Riegel- oder Steinernes Tor) am Steinweg, wie es auf einer Ansichtskarte genannt wird. Ein besonders eindrucksvoller Bau, das Schützenhaus mit Fest- und Caféhaus am Schönleinsplatz, gilt als weiteres Beispiel einer abbruchwütigen Zeit. Der „Schutzgemeinschaft Alt-Bamberg“ muss an dieser Stelle für ihren späteren beispielhaften Einsatz zum Erhalt alter historischer Substanz ausdrücklich gedankt werden. Der Abbruch des "Hauses zum Marienbild" war übrigens der Auslöser für die Vereinsgründung im Jahr 1968.

Die architektonisch äußerst gelungene und das Stadtbild mitprägende Synagoge fiel dem nationalsozialistischen Zerstörungswahn in der sog. "Reichskristallnacht" 1938 zum Opfer. Im darauf folgenden Jahr wurden die ausgebrannten Reste gesprengt.

Besonders wertvoll und recht selten sind Farb- oder Schwarzweiß-Lithografien. Sie sind meist der natürlichen Ansicht nachempfunden, doch manche Künstler lassen ihrer Fantasie auch völlig freien Lauf. Manchmal wird die Straßenbahn in einem Blickwinkel dargestellt, den es in Natura gar nicht gibt.

Ich habe aber auch eine Reihe Originalfotos in die Bildergalerien eingefügt, die mir freundlicherweise vom Stadtarchiv und der Staatsbibliothek zur Verfügung gestellt wurden.


Ein Hinweis in eigener Sache:

Ich habe lediglich einen Teil meiner Ansichtskartensammlung sowie weitere aus anderen Quellen veröffentlicht. Etliche unterscheiden sich nur durch kleine Abweichungen, andere Farben usw.. Wenn jemand aber gute Stücke mit völlig anderen Straßenbahn-Motiven besitzt, als auf dieser Seite enthalten sind, bitte ich um Kontaktaufnahme. Danke!



Obere Pfarre am Unteren Kaulberg, Farblitho.